Begleitmaterial zum Ortsfamilienbuch Denkendorf (OFBD)


Das Kaes’sche Statutenbuch von 1570 – Kloster Denkendorf: Alte Gebräuche und Gewohnheiten“, ein Klosterdorf im 16. Jahrhundert, von R. Mauz (Verf.)

 

 

Mit der von Herzog Ludwig 1570 befohlenen umfassenden Bestandsaufnahme, was die Denkendorfer Dorfbewohner ihm an Leistungen schulden, gelingt es, ein konkretes Bild von den Lebensumständen der damaligen Dorfbewohner und ihres sozialen Umfeldes plastisch aufscheinen zu lassen.

Das Buch stellt eine Abkehr von der bisherigen Denkendorfer Geschichtsschreibung dar, die sich fast ausschließlich mit dem Kloster und mit dem Personenkreis beschäftigt, den man mit „die Klosterleute“ (Ortsadel, Heilig-Grab-Chorherren, Mönche und nach der Reformation Klosterverwalter, Präzeptoren und Klosterschüler) bezeichnen könnte. Zu dieser abgeschlossenen Lebenswelt hatte der normale Dorfbewohner keinen Zugang.


Die systematische Forschungsarbeit zum OFBD in den Archiven ergab Einblicke in die Lebensumstände und in die materiellen Grundlagen unserer Vorfahren und in die Denkendorfer Ortsgeschichte. Naheliegend und geradezu Verpflichtung war es, diese Quellen in schriftlicher Form für die genealogische Forschungsarbeit und für die landesgeschichtliche Forschung zu editieren. Dies geschah in der Form von Buchveröffentlichungen oder als redaktionelle Beiträge in genealogischen Fachzeitschriften. Die in den Begleitheften und Beiträgen ausführlich beschriebenen Sachverhalte sind als Quellen für die Einzelpersonen des OFBD hinterlegt.

 

 

 

Bei Interesse an den Begleitheften (Abgabe zum Selbstkostenpreis) verwenden Sie bitte das Kontaktformular.

 

Leibeigenenverzeichnisse; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Sonderdruck Handbuch zur Veröffentlichung in SWDB, Bd. 31 und 32,

 

Inhalt: Die Leibeigenen in Denkendorf, Berkheim und Nellingen im 15. und 16. Jh., Informationen zu 450 Familien­namen in 180 Orten, 192 Seiten.

 

Erscheinungsjahr 2014.

 

 

 

Denkendorfer Einwohner in Distributenbüchern des Spitals Esslingen; R. Mauz (Verf.)

 

Inhalt: Denkendorfer Beschäftigte im Esslinger Spital und auf den Spitalhöfen, von 1436 bis 1577, Informationen zu 61 Einzelpersonen, 15 Seiten.

 

Erscheinungsjahr 2013.

 

 

 

Jahrrechnungen Kloster Denkendorf; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Inhalt: Ein- und Ausgaben des Klosters Denkendorf von 1601 bis 1689, Informationen zu 743 Einzelpersonen in 82 Orten, 83 Seiten.

 

Erscheinungsjahr 2013.

 

 

 

Contract- und Kaufbücher Denkendorf; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Inhalt: Gebühren aus Lehensübergaben und andere Gebühren von 1573 bis 1631, Informationen zu 510 Einzelpersonen in 11 Orten, 44 Seiten.

 

Erscheinungsjahr 2013.

 

 

 

Wehrhafte Männer zu Denkendorf, Berkheim, Altdorf; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Inhalt: Die Musterungen der Kloster­flecken 1523 bis 1583, Informationen zu 398 Einzelpersonen in 28 Orten, 72 Seiten.

 

Erscheinungsjahr 2015.

 

 

 

Häuserverzeichnis Kloster Denkendorf; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Inhalt: Das Verzeichnis der 1588 dem Kloster Denkendorf gehörenden Häuser, Scheuren, Hofraitin (mit einem Vergleich zu 1548), Informa­tionen zu ca. 300 Personen, 87 Seiten.

 

ISBN 978-3-00-050764-9

 

Erscheinungsjahr 2015.

 

 

 

Familienchronik Krinn; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Inhalt: Denkendorf ab 1400, Denkendorfer, Berkheimer und amerikanische Krinn-Linien,

 

50 Seiten.

 

Erscheinungsjahr 2013.

 

 

 

 

 

Veröffentlichungen zur Denkendorfer Ortsgeschichte:

 

(Südwestdeusche Blätter (SWBD), zu beziehen über den Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg e.V.)

 

 

 

„Leibeigenenverzeichnisse“ für Nellingen, Denkendorf und Berkheim;  R. Mauz (Verf.)

 

Die Leibeigenen in Denkendorf, Berkheim und Nellingen im 15. und 16. Jh.

 

Aufsatz erschienen in: SWDB, Bd. 31 und 32 (2013 und 2014).

 

 

 

„Maierei Kloster Denkendorf 1601 bis 1759“; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Vom Herrenhof und Eigenbetrieb durch das Kloster bis zum Ende der Klostermaierei.

 

Aufsatz erschienen in: SWDB, Bd. 31 (2013).

 

 

 

„Der Familienname Denkendorfer“; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Denkendorfer Ortsadel? Denkendörfer in Esslingen (um 1340 bis 1459) und Stuttgart (um 1470 bis 1611).

 

Aufsatz erschienen in: SWDB, Bd. 33 (2015).

 

 

 

„Dass wir und unsere Kinder doch das Brot haben mögen“; Reinhard Mauz (Verf.)

 

Ein Schuldner­verzeichnis des Klosters Denkendorf zur Hungersnot im Jahre 1503.

 

Aufsatz erschienen in: SWDB, Bd. 34 (2016).

 

 

 

„Der Denkendorfer Propst Bartholomäus Kaes und seine Familie – unter besonderer Würdigung der Familien Kaes und Beer aus Bönnigheim“; R. Mauz (Verf.)

 

Bartholomäus Kaes (*um 1510 in Bönnigheim +1577 in Denkendorf), Chorherr, Prior, Koadjutor, erster evangelische Propst, Klosterverwalter und Leiter der ersten Klosterschule, heiratete 1556 Barbara Beer (*um 1530 in Bönnigheim +1571 in Denkendorf) und 1572 Dorothea Weinmann (*um 1540 in Stuttgart). Eltern, Geschwister und Kinder dieser Personen werden ausführlich dargestellt. Zur Familie der Barbara Beer gehört u. a. der berühmte herzogliche Landesbaumeister Georg Beer.

 

Aufsatz ist erschienen in: SWDB, Bd. 35 (2017).

 

 

 

"Hans Rößlin, ein hoher Württembergischer Beamter und Denkendorfer Klosterverwalter", Reinhard Mauz (Verf.)

 

Ein Gedenkstein an der Denkendorfer Friedhofskapelle erinnert an einen Klosterverwalter zur Zeit des ersten evangelischen Propstes Bartholomäus Kaes und der ersten Klosterschule. Hans Rößlin (*um 1540 in Winnenden +1602 in Stuttgart) war nur wenige Jahre als Klosterverwalter in Denkendorf tätig, begrub hier im Jahr 1569 seine erste Ehefrau Catharina Brentzlin (*um 1540 in Brackenheim +1569 in Denkendorf). Der Aufsatz beschreibt die Familie und den Werdegang dieses Mannes, der es zu einem der wichtigsten herzoglichen Berater, zum Fürstlichen Kammer- und Hofrat, in Stuttgart brachte. Die Lebensbedingungen und die Verhaltensweisen stehen beispielhaft für die im Kloster lebenden Funktionsträger und Mitglieder der staatstragenden Württembergischen Ehrbarkeit. Die Lebensbedingungen unserer Vorfahren im Dorf standen hierzu in krassem Widerspruch.

 

Aufsatz erschienen in: SWDB, Bd. 38 (2020).

 

 

„Johannes Reuchlin im Kloster Denkendorf – die Chorherren lernen das Predigen“, Reinhard Mauz (Verf.)

 

Der berühmte Humanist, Jurist, württembergische Gesandte und hohe Beamte Johannes Reuchlin war mit dem ebenfalls den Wissenschaften und den schönen Künsten zugeneigten Denkendorfer Propst Peter Wolf befreundet und verbrachte in den Pestjahren 1502/1503 auf Einladung von Propst und Konvent einige Monate mit seiner Familie im Kloster Denkendorf. Zur gleichen Zeit waren die Bauern im Dorf wegen witterungsbedingter Missernten von Hungersnot betroffen und das Verhältnis zum Kloster war nicht das Beste. Der besitzreiche Heilig-Grab-Orden befand sich in einer langen Phase der Suche nach geistiger und religiöser Neuorientierung.

 

Reuchlin bedankte sich bei den Chorherren für die zuvorkommende Aufnahme mit einer zum Jahresende 1502 im Kloster verfassten Anleitung zum guten Predigen („liber congestorum de arte praedicandi“). Aber erst etwa 30 Jahre später sollte die Reformation die Predigt zu einem wesentlichen Bestandteil des Gottesdienstes machen. Wie ist das zu erklären? Der Aufsatz bezieht die Predigtanleitung Reuchlins ein in die im Kloster stattfindenden Vorkommnisse, wie 1518 die Anschaffung der sog. Altweg-Kanzel, und eine ab 1500 zunehmende Hinwendung der Chorherren zur Seelsorge in umliegenden Kirchen. So scheint das Kloster Denkendorf – anders als bisher angenommen – in wesentlichen Bereichen auf die kommende Reformation vorbereitet gewesen zu sein.

 

Aufsatz erschienen in: SWDB Nr. 41 (2023)